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Symbolbild zu einem digitalen Impfpass und Reisepass. Was könnte der EU-Impfpass für den Urlaub im Sommer 2021 bedeuten?
Foto: imago images/Political-Moments
Corona-Impfpass kommt – was das für Reisen bedeutet
Impfpass als Ticket für freies Reisen: Bis Juni will die EU eine digitale Lösung entwickelt haben, die das Reisen vereinfacht. Welche Pässe gibt es schon, wie funktionieren sie und worauf müssen Urlauber künftig achten?
Maike Geißler
Der Sommer – und damit die Hauptreisesaison – beginnt in wenigen Monaten. Damit wird auch die Antwort auf die Frage immer drängender, ob und wie Menschen wieder reisen dürfen und welche Rolle der Corona-Impfschutz dabei spielt. Mehrere Länder, auch in der Europäischen Union, lockern bereits ihre Einreiseregeln für Geimpfte. Die portugiesische Insel Madeira, Polen, Estland und Rumänien verzichten auf Quarantäne- und Testvorschriften, wenn ein Impfdokument vorgelegt wird. Außerhalb der EU locken Island und das beliebte Fernreiseziel Seychellen mit Vorteilen.
Eine einheitliche Regelung ist aber nicht in Sicht. Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten haben sich am Donnerstag bei einer Videokonferenz darauf geeinigt, dass die EU-Staaten in den nächsten drei Monaten nationale Impfausweise entwickeln sollen, die möglichst alle miteinander kompatibel sein sollen. Was bedeutet das für Reisende im Sommer? Ein Überblick.
Wann soll der EU-Impfpass kommen?
Was soll der grüne Impfpass können?
Was würde der Impfpass für Reisende bringen?
Droht eine Impfpflicht für Urlauber?
Welche Länder haben die Einreiseregeln für Geimpfte schon gelockert?
EU-Impfpass soll im Juni bereit sein
Der sogenannte grüne Impfpass soll bis Juni 2021 eingeführt werden, so lautet der Zeitplan der Europäischen Union. Es soll eine digitale Lösung werden: Gedacht wird an eine Datenbank zur Registrierung der Impfungen sowie die Einführung eines personalisierten QR-Codes für Geimpfte.
Was der Impfpass können soll
Deutschland beteiligt sich an der Entwicklung einer solchen Lösung: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat dem Technologiekonzern IBM den Auftrag erteilt, gemeinsam mit dem Kölner IT-Spezialisten Ubirch, der IT-Firma Bechtle aus Neckarsulm und der Technologiegenossenschaft Govdigital eine entsprechende Smartphone-App zu entwerfen. Darüber hatte das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichtet.
Diese App soll dann den gelben Impfausweis aus Papier ergänzen, den Experten als fälschungsgefährdet bewerten – einer der Gründe, warum der neue Nachweis digitalisiert werden soll. In der App gespeichert werden Impfdatum, Impfstoff und Name des Geimpften. Dafür muss die Infrastruktur der App an 40 Impfzentren und 55.000 Praxen angeschlossen werden. Außerdem sollen negative Testergebnisse abgespeichert werden können.
Die wichtigsten Daten sollen über einen QR-Code abrufbar sein: Grenzbeamte, Airlines, Hotels, Restaurants oder andere Anbieter sollen per Scan den Gesundheitsstatus der Person datenschutzkonform auslesen können.
Was bedeutet der Corona-Impfpass für Reisende?
Der digitale Pass soll die Möglichkeit schaffen, Geimpften Vorteile zu gewähren. EU-Bürgerinnen und -Bürger, die über den Corona-Impfpass ihre Immunität nachweisen können – sei es durch eine überstandene Covid-19-Erkrankung oder eine vollständige Impfung – sollen wieder EU-weit reisen dürfen. Aber auch negative Corona-Testergebnisse sollen sich in dem Pass speichern lassen, und zwar mindestens so lange, bis alle Menschen die Gelegenheit zur Impfung haben.
Droht mit dem Corona-Impfpass eine Impfpflicht fürs Reisen?
Verpflichtend ist der digitale Impfpass nicht, auch das klassische gelbe Dokument soll weiterhin gültig bleiben. Und die Entwicklung des neuen Ausweises bedeute nicht, dass eine Corona-Impfpflicht fürs Reisen komme, so Angela Merkel auf einer Pressekonferenz nach einem EU-Gipfel im Februar. Darüber seien „überhaupt noch keine politischen Entscheidungen getroffen“ worden. „Es kann so wie heute ein Test verlangt werden, ein Impfpass kann aber eine zusätzliche Information sein. Das heißt nicht, dass nur reisen darf, wer einen Impfpass hat“, sagte die Bundeskanzlerin.
Freie Einreise für Geimpfte an beliebten Urlaubszielen
Einige Länder sind bereits vorgeprescht: Wer bereits gegen das Coronavirus geimpft ist oder eine Infektion durchgestanden hat und das mit einem Dokument nachweisen kann, darf an mehreren Reisezielen teilweise wieder ohne Auflagen wie Testpflicht oder Quarantäne einreisen. Diese Regeln haben Länder bereits umgesetzt (Stand 8. April):
Land | Was gilt für Geimpfte auf der Reise? |
Ecuador | Wer gegen Corona geimpft wurde, kann ohne Einschränkungen einreisen. Alle anderen müssen einen negativen Corona-Test nachweisen. |
Estland | Wer innerhalb der letzten sechs Monate gegen Corona geimpft wurde oder nachweislich genesen ist, darf wieder ohne Einschränkungen einreisen. |
Georgien | Wer mit dem Flugzeug nach Georgien reist und einen Nachweis über die vollständige Impfung hat, kann ohne Einschränkung einreisen. Alle anderen müssen einen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, und einen zweiten Test nach der Einreise machen. |
Island | Menschen, die nachweislich von einer Covid-19-Infektion genesen sind oder einen Impfnachweis vorlegen können, sind von der Corona-Testpflicht und der Quarantäne befreit. Alle anderen Touristen müssen vor der Einreise (Ergebnis nicht älter als 72 Stunden), bei der Einreise und noch einmal fünf bis sechs Tage nach der Einreise negative PCR-Tests vorweisen. So lange muss eine Quarantäne eingehalten werden. |
Israel | Genesene und geimpfte Ausländer, die ins Land kommen wollen, müssen nicht mehr in Quarantäne und auch keinen Corona-Test vorlegen. Allerdings gilt derzeit noch ein touristisches Einreiseverbot. |
Kroatien | Wer gegen Corona geimpft wurde (letzte Dosis mindestens 14 Tage vor Einreise) oder genesen ist, muss keinen Corona-Test machen oder in Quarantäne. |
Litauen | Wer in den vergangenen drei Monaten an Covid-19 erkrankt war oder bereits zwei Impfdosen erhalten hat, darf ohne Quarantäne einreisen. Alle anderen müssen einen negativen Test bei der Einreise sowie kurz nach der Einreise vorlegen und eine mindestens siebentägige Quarantäne einhalten. |
Madeira | Wer vollständig geimpft ist oder in den vergangenen 90 Tagen erkrankt und wieder genesen ist, muss bei der Einreise nach Madeira keinen PCR-Test mehr vorlegen. |
Moldau | Wer aus einem Nicht-Risikoland nach Moldau reist, muss für 14 Tage in Quarantäne. Beide Beschränkungen gelten aber nicht für ausländische Staatsangehörige, die anhand einer offiziellen Bestätigung belegen können, dass sie gegen das Coronavirus geimpft wurden. |
Polen | Die zehntägige Quarantänepflicht und die Corona-Testpflicht entfallen unter anderem für Touristen, die nachweislich geimpft sind. Alle anderen müssen, um die Quarantäne zu vermeiden, einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. |
Rumänien | Die Quarantänepflicht wurde für Reisende aufgehoben, die nachweislich gegen Corona geimpft oder in den vergangenen 90 Tagen genesen sind. Die zweite Impfdosis muss nach Angaben des Auswärtigen Amtes mindestens zehn Tage vor der Einreise verabreicht worden sein. |
San Marino | Menschen, die sich in den vorausgegangenen 14 Tagen außerhalb von Italien und dem Vatikan aufgehalten haben, müssen bei der Einreise nach San Marino einen negativen PCR- oder Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, oder eine Bescheinigung über eine erfolgte Sars-CoV-2-Impfung vorlegen. |
Slowenien | Wer gegen Corona geimpft ist, genesen ist oder einen negativen PCR-Test hat, muss nicht in Quarantäne. |
Stand der Liste: 8. April 2021