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Rausschauen und entspannen: Monisha Rajesh genießt das Reisen im Zug, so wie hier in China.
Foto: Marc Sethi
In 80 Zügen um die Welt: Eine ganz besondere Reise
Sie ist in 80 Zügen rund 70.000 Kilometer gereist: Monisha Rajesh hat eine ganz besondere Weltreise gemacht. Hier erzählt sie über ihre Liebe zum Zugfahren – und warum es sich manchmal wie eine Therapiesitzung anfühlt.
Maike Geißler
„Es gibt keine bessere Art zu reisen, als mit einer Tasse Tee in der Hand auf einem Fensterplatz zu sitzen und die Welt vorbeiziehen zu sehen.“ Das sagt Monisha Rajesh aus London heute – nach ihrer 70.000 Kilometer langen Reise um die Welt. Früher war Monisha nicht besonders fasziniert von Zügen, erzählt sie. „Ich bin weder in einer Eisenbahnerfamilie aufgewachsen noch hatte ich schöne Kindheitserinnerungen ans Bahnfahren.“
Von der Berufspendlerin zur Zugliebhaberin
Für sie als Berufspendlerin in London seien Züge ganz einfach ein Mittel zum Zweck der Fortbewegung gewesen. Ihre Liebe zu Zugreisen entdeckte die 39-Jährige im Jahr 2010, als sie vier Monate lang durch Indien reiste. In dem Land hatte sie als Kind zwei Jahre lang gelebt und wollte es einmal wie eine Touristin erleben. 40.000 Kilometer legte sie hinter sich und bereiste dabei alle vier Punkte des geografischen Karos des riesigen Landes.
Slow Travel – für Monisha ist das Reisen im Zug die schönste Fortbewegungsart.
Foto: Marc Sethi
Sie war begeistert: „Indien ist ein fantastischer Ort für Zugreisen, wie keiner sonst auf der Welt.“ Und zurück in London merkte sie, dass sie das Zugfieber gepackt hatte – und plante das noch größere Abenteuer. Im Jahr 2017 ging es los, mit dabei war ihr Verlobter Jem. Zusammen reiste das Paar sieben Monate lang non-stop durch insgesamt 23 Länder, darunter Frankreich, Italien, Russland, die Mongolei, China, Kasachstan, Nordkorea, Malaysia, Singapur, Kanada und die USA.
70.000 Kilometer mit besonderen Begegnungen
Auf der 70.000 Kilometer langen Reise saß Monisha neben tibetischen Nonnen und thailändischen Mönchen, neben Lehrern und jugendlichen Ausreißern, neben russischen Rechtsanwälten, nordkoreanischen Wachleuten und amerikanischen Rentnern, neben frisch verliebten Pärchen und todkranken Menschen. Viele dieser Begegnungen haben den Weg in das Buch „In 80 Zügen um die Welt“ gefunden, in dem sie Monisha ihre Weltreise berichtet.
Während ihrer Reise schrieb Monisha ihre Erlebnisse auf – daraus entstand ein Buch.
Foto: Marc Sethi
In Zügen würden die Leute persönliche Details preisgeben, die sie normalerweise nicht mit Fremden teilen würden. „Eine Zugfahrt kann sich oft wie eine lange Therapiesitzung anfühlen“, sagt Monisha. Jeder Tag habe eine neue Geschichte und eine neue Perspektive gebracht, die kleine, aber unauslöschliche Spuren hinterlassen habe.
In Zügen, vor allem in Schlafabteilen, finden Reisende oftmals eine kleine Familie auf Zeit.
Foto: Marc Sethi
Die schönste Reise mit der Lhasa-Bahn nach Tibet
Neben den interessanten Menschen lernte die 39-Jährige auch die spannendsten Bahnstrecken der Welt kennen. „Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn von XIning nach Lhasa in Tibet ist die unglaublichste Fahrt, die ich je gemacht habe. Wenn man die Jalousien hochzieht, sieht man eine leuchtend gelbe Hochebene und einen strahlend blauen Himmel. Bunte tibetische Gebetsfahnen hängen an kleinen Häusern, überall in der Landschaft grasen Yaks.“ Am Ende fahre der Zug durch das blaue Eis des Kunlun-Gebirges und erreicht den höchsten Bahnhof der Welt. „Wenn ich irgendeine Reise noch einmal machen könnte, wäre es diese“, schwärmt Monisha.
Ansonsten fahre sie am liebsten mit langsameren Fernzügen, in denen sie mit einem Buch im Bett liegen kann und stundenlang durch herrliche Landschaften fährt, mit Menschen plaudert und auf sein Ziel wartet. Eine Tasse Tee dürfe dazu natürlich nicht fehlen…
Foto: Edel Books
Das Buch „In 80 Tagen um die Welt“ ist im Edel-Books-Verlag erschienen.